Durchlaufzeit

Was ist Durchlaufzeit?

Die Durchlaufzeit ist eine Kennzahl für die Zeitmessung im Unternehmen. Sie stammt ursprünglich aus der Produktion, wird heute aber auch verwendet, um die Zeitspanne von Prozessen und Aufträgen zu bewerten. Wurde die Durchlaufzeit korrekt ermittelt, kann sie für die Prozessoptimierung herangezogen werden

Inhaltsverzeichnis
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    Lesedauer: 5:49 min

    Unternehmen können ihre Wettbewerbsfähigkeit nur aufrechterhalten, wenn sie ihre Kosten im Rahmen halten und die geforderte Qualität liefern. Wichtig ist der Faktor Zeit. Unabhängig davon, ob es sich um einen Fertigungsbetrieb, ein Handelsunternehmen oder einen Dienstleister handelt: Eine möglichst geringe Durchlaufzeit stärkt sowohl die Marktposition als auch die Kundenzufriedenheit. Hierfür ist es allerdings notwendig, Abläufe in einzelne Schritte zu zerlegen. Wie dies erfolgt, betrachten wir nun genauer.

    Wie setzt sich die Durchlaufzeit zusammen?

    Die Durchlaufzeit setzt sich im Wesentlichen aus Bearbeitungszeit und Wartezeit zusammen. Diese Betrachtungsweise stammt aus der Fertigung, da Produkte während ihrer Entstehung nicht permanent aktiv bearbeitet werden. Im gesamten Prozess fallen immer wieder Wartezeiten an, die folgende Ausprägungen haben können:

    • Rüstzeit: Zeit für die Umrüstung, Einstellung und Vorbereitung von Maschinen
    • Transportzeit: Zeit, in der sich das Produkt durch das Unternehmen bewegt
    • Liegezeit: Zeit zwischen den einzelnen Bearbeitungsschritten
    • Lagerungszeit: Zeit, in der sich halbfertige Erzeugnisse und fertige Produkte vor, zwischen und nach der Auftragsdurchführung in Lagerbereichen befinden
    • Zusatzzeit: Zeitaufwand, der zusätzlich zur geplanten Prozesszeit entsteht

    Wie wird die Durchlaufzeit berechnet? (Beispiel)

    Sehen wir uns ein vereinfachtes Beispiel an, um die Durchlaufzeit zu ermitteln: Ein Kunde bestellt online einen Maßanzug in einer Schneiderei. Der Ablauf stellt sich wie folgt dar:

    Prozessschritt Komponente der Durchlaufzeit Zeitaufwand
    Nähmaschine auf die bestellte Konfektionsgröße einstellen, passende Nadel einlegen Rüstzeit 5 Minuten
    Stoffe zusammennähen Bearbeitungszeit 45 Minuten
    Weitergabe des halbfertigen Anzugs zur nächsten Station Transportzeit 5 Minuten
    Knöpfe annähen Bearbeitungszeit 20 Minuten
    Anzug bügeln Bearbeitungszeit 10 Minuten
    Anzug auskühlen lassen Liegezeit 10 Minuten
    Summe Durchlaufzeit gesamt 95 Minuten

    Wie kann die Durchlaufzeit optimiert werden?

    Insbesondere in der Produktion ist eine hohe Durchlaufzeit naturgemäß mit hohen Kosten verbunden. Entsprechend muss es das Ziel der Prozessoptimierung sein, Bearbeitungs- und Wartezeiten zu verkürzen. Hierfür gibt es mehrere Ansätze:

    • Einführung neuer Maschinen und Technologien
    • Störungsvermeidung
    • Optimierung der Ablauforganisation
    • Verbesserter Informationsfluss
    • Weiterbildung der Mitarbeiter

    Bleiben wir beim vorangegangenen Beispiel, so wären folgende Maßnahmen vorstellbar:

    • Rüstzeit minimieren: Anzüge derselben Größe stets nacheinander produzieren
    • Bearbeitungszeit senken: Anschaffung einer neuen, schnelleren Nähmaschine
    • Transportzeit reduzieren: Abstand zwischen Arbeitsstationen verringern oder Fördersystem einführen

    In Summe würden durch die kürzeren Durchlaufzeiten die Personalkosten sinken. Zudem ließen sich verkürzte Lieferzeiten und eine verringerte Kapitalbindung realisieren.

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    Autor Ertan Özdil
    Autor dieses Artikels ist , CEO, Gründer und Gesellschafter des Cloud ERP-Anbieters weclapp.