Rentabilität

Was ist Rentabilität?

Rentabilität ist ein Sammelbegriff für mehrere betriebswirtschaftliche Kennzahlen, mit denen sich der wirtschaftliche Erfolg eines Unternehmens beurteilen lässt. Zur Berechnung werden verschiedene Erfolgsgrößen (z. B. Gewinn) meist mit dem eingesetzten Kapital ins Verhältnis gesetzt.

Inhaltsverzeichnis
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    Lesedauer: 6:32 min

    Was ist die Rentabilität? (Definition)

    Die Rentabilität (im Finanzbereich teils auch Rendite genannt) ist eine der wichtigsten Kennzahlen in der Betriebswirtschaft. Vereinfacht ausgedrückt beantwortet sie folgende Frage:

    Inwiefern hat sich eine bestimmte Investition gelohnt?

    Mithilfe der Antwort lässt sich beurteilen, ob ein Unternehmen oder Projekt in einem bestimmten Zeitraum erfolgreich war.

    Rentabilitäten werden in der Regel in Prozent angegeben. Somit bilden sie die Verzinsung des eingesetzten Kapitals ab. Oder anders formuliert: Die Rentabilität gibt Aufschluss darüber, wie gut mit dem bereitgestellten Kapital gewirtschaftet wurde.

    Grundsätzlich wird die Rentabilität berechnet, indem eine bestimmte Erfolgsgröße mit dem zu ihrer Erreichung eingebrachten Kapital in Relation gesetzt wird. Als Formel stellt sich dies wie folgt dar:

    Rentabilität: Erfolg / eingesetztes Kapital x 100

    Ist Rentabilität gleich Gewinn?

    Zwar werden Rentabilität gleich Gewinn teilweise synonym verwendet, dies ist jedoch falsch. Denn der Gewinn ist (vereinfacht ausgedrückt) die Differenz von Einnahmen und Ausgaben (inkl. Steuern). Die Kennzahl Rentabilität setzt hingegen den Gewinn (oder eine andere Erfolgsgröße) eines Unternehmens ins Verhältnis zu einem bestimmten Kapitaleinsatz. Gewinn ist also eine absolute Zahl, Rentabilität hingegen eine Verhältniszahl.

    Welche Rentabilitätskennzahlen gibt es?

    Rentabilitätskennzahlen werden gebildet, indem Ertragsgrößen aus der Gewinn- und Verlustrechnung mit Bilanzgrößen oder dem Umsatz ins Verhältnis gesetzt werden. Daraus ergeben sich folgende Kennzahlen:

    • Return on Investment (RoI)
    • Eigenkapitalrentabilität
    • Fremdkapitalrentabilität
    • Gesamtkapitalrentabilität
    • Umsatzrentabilität

    Return on Investment (RoI)

    Die Kennzahl Return on Investment, kurz RoI, sagt aus, wie gut eine Investition im Hinblick auf den Gewinn abgeschnitten hat. Sie kann auch als Oberbegriff für die Kennziffern Eigenkapitalrentabilität (Return on Equity) und Gesamtkapitalrentabilität (Return on Assets) bezeichnet werden. Für die RoI-Berechnung sind folgende Formeln geeignet:

    Return on Investment = Umsatzrentabilität x kapitalumschlag

    oder

    Return on Investment = Gewinn / Gesamtkapital

    Eigenkapitalrentabilität

    Die Eigenkapitalrentabilität drückt die jährliche Verzinsung des Eigenkapitals im Unternehmen aus. Inhaber (Aktionäre) und Gesellschafter können mit dieser Kennziffer beurteilen, ob mit dem Vermögen, das sie in das Unternehmen investiert haben, wirtschaftlich und rentabel gearbeitet wird. Zur Berechnung müssen der Jahresüberschuss und das Eigenkapital vorliegen. Sodann greift folgende Formel, mit der die Rentabilität berechnet werden kann:

    Eigenkapitalrentabilität = Jahresüberschuss / Eigenkapital x 100

    Liegt die Eigenkapitalrentabilität unter dem durchschnittlichen Zinssatz auf dem Kapitalmarkt, gilt sie als gering. Besonders niedrige Werte sind oft ein Zeichen für zu viel gebundenes Kapital (z. B. durch hohe Lagerbestände). Fällt die Eigenkapitalrentabilität hingegen besonders hoch aus, kann dies oft auf saisonal oder konjunkturell bedingte, vorübergehende Zusatzerträge zurückgeführt werden.

     

    Fremdkapitalrentabilität

    Die Fremdkapitalrentabilität spiegelt die prozentuale Verzinsung des eingesetzten Fremdkapitals (z. B. Darlehen, Verbindlichkeiten, kurzfristige Bankschulden) im Unternehmen wider. Die Bezeichnung „Rentabilität“ ist an dieser Stelle irreführend, denn es wird keine Rendite berechnet, sondern die durchschnittlichen Kapitalkosten. Die Formel lautet:

    Fremdkapitalrentabilität = Fremdkapitalzinsen / Fremdkapital x 100

    Gesamtkapitalrentabilität

    Die Gesamtkapitalrentabilität (engl. Return on Assets) drückt aus, wie effizient die Summe aus Eigenkapital und Fremdkapital eines Unternehmens eingesetzt wurde. Liegt die Kennzahl über den Fremdkapitalkosten, nimmt die Eigenkapitalrendite mit steigender Verschuldung zu. Diese Entwicklung wird auch Leverage-Effekt genannt. Zur Berechnung der Gesamtkapitalrentabilität müssen Gewinn, Fremdkapitalzinsen und Fremdkapital bekannt sein:

    Gesamtkapitalrentabilität = Gewinn + Fremdkapitalzinsen / Fremdkapital x 100

    Umsatzrentabilität

    Die Umsatzrentabilität (Return on Sales) ist das prozentuale Verhältnis von Gewinn und Umsatz. Es wird also ausgedrückt, welchen Anteil des Umsatzes ein Unternehmen in Gewinn umwandeln konnte. Die Formel für die Umsatzrentabilität lautet:

    Gesamtkapitalrentabilität = Gewinn / Umsatz x 100

    Die hoch die Umsatzrendite ausfällt und welcher Wert als „gut“ bezeichnet werden kann, hängt stark von der Branche und der Marktposition eines Unternehmens ab. Ist der Kapitalumschlag hoch, können auch bei einer niedrigen Umsatzrentabilität hohe Kapitalrenditen generiert werden.

     

    Was ist der Unterschied zwischen Profitabilität und Rentabilität?

    Profitabel ist ein Unternehmen grundsätzlich dann, wenn die Einnahmen die Ausgaben (inkl. Steuern) übersteigen. Ausgedrückt wird die Profitabilität mit Kennziffern wie dem EBIT und dem EBITDA. Bereits bei einem Jahresüberschuss von 1 € ist ein Unternehmen per Definition profitabel.

    Profitable Betriebe sind allerdings nicht zwingend auch rentabel. Wird der Jahresüberschuss von 1 € beispielsweise durch einen Kapitaleinsatz (z. B. Eigenkapital) von 1.000.000 € erwirtschaftet, so ist der Erfolg (Rentabilität von nur 0,0001 %) im Verhältnis äußerst gering. Von einem rentablen Unternehmen kann in diesem Fall keine Rede sein.

     

    Wie kann man die Rentabilität verbessern?

    Um die Rentabilität eines Unternehmens zu steigern, gibt es grundsätzlich zwei Hebel:

    • Kosten senken
    • Umsätze steigern

    Um diese Ziele zu erreichen, stehen wiederum eine ganze Reihe an Maßnahmen zur Verfügung. Einige Beispiele sind die folgenden:

    Maßnahmen zur Kostensenkung Maßnahmen für mehr Umsatz
    Ausgaben analysieren Neue Marktsegmente erschließen
    Preise mit Lieferanten nachverhandeln Marketing intensivieren
    Kosten der Produktion senken (z. B. Ausschuss reduzieren) Rabatte gewähren
    Gemeinkosten senken (z. B. Büromaterial einsparen) Neue Produkte oder Services anbieten
    Prozesse optimieren Neue Kunden gewinnen
    Personalkosten senken Beziehung zu Bestandskunden intensivieren
    Bürokratie abbauen Preise in bestimmten Segmenten anheben

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    Autor Ertan Özdil
    Autor dieses Artikels ist , CEO, Gründer und Gesellschafter des Cloud ERP-Anbieters weclapp.