Break Even Point

Was ist der Break Even Point?

Der Break Even Point ist der Punkt, an dem Erlöse und Gesamtkosten genau gleich hoch sind. Ein Unternehmen erwirtschaftet an dieser Stelle weder Gewinn noch Verlust. Daher ist häufig auch von Gewinnschwelle oder Gewinngrenze die Rede.

Inhaltsverzeichnis
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    Lesedauer: 6:09 min

    Was genau ist der Break Even Point?

    Der Break Even Point (BEP) ist ein Begriff aus der Betriebswirtschaftslehre. Er bezeichnet den Punkt, an dem Einnahmen (Umsatzerlöse) und Ausgaben (Gesamtkosten) gleich hoch sind. Wird der Punkt überschritten, ist damit zu rechnen, dass ein Unternehmen Gewinn erwirtschaftet. Umgekehrt gilt: Wird der Break Even Point unterschritten, wird Verlust generiert.

    Der Break Even Point kann nicht nur für das gesamte Unternehmen, sondern auch für einzelne Standorte, Warengruppen oder Produkte berechnet werden. In jedem Fall ist es das Ziel der Analyse, zu ermitteln, wie hoch die Erlöse sein müssen, um Gewinn zu erzielen. Zudem lässt sich herausfinden, welche Stückzahl eines Produkts produziert und/oder verkauft werden muss, um sämtliche Kosten zu decken.

    In der Praxis wird die BEP-Analyse häufig im Controlling und zur Unterstützung von Investitionsentscheidungen herangezogen. Denn sie bietet einen guten Überblick darüber, ab welchem Punkt Investitionen rentabel werden.

     

    Wann ist der Break Even Point erreicht? (grafische Ermittlung)

    Um den Break Even Point grafisch zu ermitteln, müssen folgende Informationen in ein Diagramm eingezeichnet werden:

    • Fixkosten (gleichbleibend, unabhängig vom Umsatz)
    • Gesamtkosten (Summe aus fixen und variablen Kosten, steigen analog zum Umsatz)
    • Umsatzerlöse

    Break Even Point: Beispiel für die grafische Ermittlung

    Nehmen wir an, die neu gegründete Töpferei GmbH stellt handgefertigte Tonvasen her. Dem Start-up liegt folgendes Zahlenmaterial vor:

    Kennzahl Bedeutung
    Fixkosten: 10.000 Euro Fixkosten fallen immer an, unabhängig von der produzierten Menge
    Variable Kosten (pro Stück): 10 Euro Variable Kosten steigen und fallen mit der Produktionsmenge
    Verkaufserlös (pro Stück): 20 Euro Verkaufserlös (Umsatzerlös) ist die Einnahme pro verkauftem Produkt

    Tabellarisch dargestellt ergibt sich daraus folgendes Bild:

    Absatzmenge 0 500 1.000 1.500 2.000
    Fixkosten 10.000 € 10.000 € 10.000 € 10.000 € 10.000 €
    Variable Kosten 0 € 5.000 € 10.000 € 15.000 € 20.000 €
    Gesamtkosten 10.000 € 15.000 € 20.000 € 25.000 € 30.000 €
    Umsatzerlöse 0 € 10.000 € 20.000 € 30.000 € 40.000 €
    Gewinn -10.000 € -5.000 € 0 € 5.000 € 10.000 €

    Überträgt man diese Werte in ein Diagramm, entsteht folgende Visualisierung:

    break-even-point

    Im Ergebnis zeigt die Analyse, dass sich die Linien „Gesamtkosten“ und „Umsatzerlöse“ bei einer Absatzmenge von 1.000 Stück überschneiden. Hier liegt also der Break Even Point bzw. die Gewinnschwelle. Sobald das Unternehmen mehr als 1.000 Stück von seinem Produkt verkauft, erwirtschaftet es einen Gewinn.

    Natürlich gibt es in der Praxis mehrere Hebel, um die Gewinnschwelle zugunsten des Unternehmens zu verschieben:

    • Senkung der variablen und/oder fixen Kosten
    • Preis im Verkauf erhöhen
    • Preis senken, um die Absatzmenge zu steigern

    Wie berechnet man den Break Even Point? (Formel)

    Selbstverständlich lässt sich der Break Even Point nicht nur grafisch, sondern auch rechnerisch ermitteln. Dafür müssen folgende Werte bekannt sein:

    • Kosten (fix und variabel)

    Zur Berechnung des Break Even Points wird sodann folgende Formel verwendet:

    Break Even Point = Fixkosten / Deckungsbeitrag

    Bleiben wir bei dem oben genannten Beispiel, so ergibt sich daraus folgende Berechnung:

    Break Even Point = 10.000€ / 20€ – 10€ =1.000

    Aus mathematischer Sicht beschreibt der Break Even Point die sogenannte Nullstelle der Gewinnfunktion eines Unternehmens.

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    Autor Ertan Özdil
    Autor dieses Artikels ist , CEO, Gründer und Gesellschafter des Cloud ERP-Anbieters weclapp.