E-Commerce

Was ist E-Commerce?

E-Commerce oder Electronic Commerce ist der Einkauf und Verkauf von Produkten und Dienstleistungen über das Internet. Synonyme sind Onlinehandel, Internethandel oder auch elektronischer Handel. Ihre Ursprünge hat diese Handelsform in den 1980er Jahren.
Heutzutage ist E-Commerce ein fester Bestandteil unseres Alltags. Er ermöglicht bequeme, zeitunabhängige Käufe und ist für Unternehmen ein zentraler Absatzkanal mit hohem Automatisierungspotenzial.
Lesedauer: 8:48 min

Im Detail ist unter Electronic Commerce, kurz E-Commerce, die Anbahnung, der Abschluss und die Abwicklung von Handelsgeschäften über das Internet zu verstehen. Welches Medium hierbei verwendet wird, ist zweitrangig. So zählt das Versenden einer Angebotsanfrage per E-Mail ebenso zum elektronischen Handel wie die Bestellung von Artikeln über einen Onlineshop oder einen Marktplatz.

War das Thema E-Commerce anfangs noch überschaubar und auf wenige (große) Händler beschränkt, ist es heute überaus komplex. Zahlreiche Unternehmen nutzen Online-Kanäle wie Shops, Marktplätze wie Amazon und Beschaffungsplattformen (B2B), um ihre Kunden zu erreichen und den Umsatz zu steigern. Das Angebot ist fast unüberschaubar groß. Wie erfolgreich dieser Vertriebskanal ist, hängt daher mittlerweile stark mit den eingesetzten Marketing-Maßnahmen der Unternehmen zusammen. Hierzu gehören unter anderem:

  • Social-Media-Marketing
  • Influencer-Marketing
  • Suchmaschinenoptimierung
  • Performance Marketing
  • Affiliate-Marketing
  • E-Mail-Marketing

Wann entstand der E-Commerce?

Die Geschichte des E-Commerce beginnt Anfang der 1990er Jahre, als sich auch das Internet langsam im Bereich der Privatanwender etablierte. Über die Frage, welche tatsächlich die erste E-Commerce-Transaktion war, herrscht Uneinigkeit. Am häufigsten wird jedoch ein Vorgang aus dem Jahr 1994 erwähnt. Damals wurde das erste Produkt – eine Musik-CD – über den US-Marktplatz Netmarket verkauft.

Welche Arten von E-Commerce gibt es?

E-Commerce lässt sich anhand der Art der Teilnehmer (Verkäufer und Käufer) in folgende Kategorien einteilen:

BezeichnungBedeutungBeispiel
Business to Business (B2B)Beide Teilnehmer sind UnternehmenOnline-Einkauf von Rohstoffen für die Produktion
Business to Consumer (B2C)Verkäufer ist ein Unternehmen (Online-Händler), Käufer ist ein PrivatkundeKlassischer Einkauf in Onlineshops oder auf Marktplätzen wie Amazon
Business to Administration (B2A)Verkäufer ist ein Unternehmen, Käufer ist eine staatliche bzw. öffentliche EinrichtungÖffentliche elektronische Ausschreibung (digitale Angebotsabgabe durch den Anbieter)
Consumer to Consumer (C2C)Beide Teilnehmer sind Privatkunden (Endverbraucher)Verkauf von Artikeln über Online-Kleinanzeigen oder Auktionen

Welche Bedeutung hat E-Commerce heute?

E-Commerce ist längst mehr als ein zusätzlicher Vertriebskanal – er ist für Unternehmen nahezu aller Branchen zu einer zentralen Säule des Geschäftsmodells geworden. Ob über eigene Webshops, Plattformen wie Amazon oder den Verkauf über soziale Netzwerke: Kundinnen und Kunden erwarten heute, Produkte bequem und flexibel online kaufen zu können. Die digitale Präsenz ist kein Nice-to-have mehr, sondern ein entscheidender Wettbewerbsfaktor. Lediglich in stark erklärungsbedürftigen Bereichen mit individuellen oder komplexen Produkten – etwa im Maschinenbau oder der Automobilindustrie – dominiert nach wie vor der persönliche Vertrieb. Doch selbst dort gewinnen digitale Touchpoints und hybride Ansätze zunehmend an Bedeutung.

Ergänzend dazu ist Dropshipping heute ein fester Bestandteil der E-Commerce-Landschaft. Es ermöglicht den Verkauf von Produkten, ohne dass Händler eigene Lagerbestände führen müssen – Versand und Logistik übernimmt der Lieferant. Gerade im digitalen Handel gewinnt dieses Modell an Bedeutung, da es schnelle Skalierung, geringe Einstiegshürden und eine breite Sortimentsgestaltung erlaubt – bei gleichzeitig volldigitalisierten Prozessen entlang der gesamten Wertschöpfungskette.

Wie wird sich der E-Commerce künftig entwickeln?

War der Online-Handel Anfang der 2000er Jahre gemessen am Umsatz noch relativ unbedeutend, so ist er heute eine feste Größe. Massiv verstärkt wurde der Trend zum E-Commerce zuletzt durch die Corona-Pandemie. So stieg der E-Commerce-Brutto-Umsatz im Krisenjahr 2020 auf 83,3 Milliarden Euro – ein Plus von 14,6 Prozent im Vergleich zu 2019 (Quelle: bevh). Besonders konnten Bereiche wie Drogeriewaren, Lebensmittel und auch Medikamente zulegen.

Diese Entwicklung wird sich fortsetzen. E-Commerce-Anbieter werden ihre Führungsrolle weiter ausbauen. Stationäre Einzelhändler, die unter diesem Konkurrenzdruck weiterhin auf dem Markt bestehen möchten, müssen daher ihre digitalen Angebote erweitern. Hierzu zählt nicht nur das Anbieten eines Online-Shops oder der Verkauf über Online-Plattformen. Auch weitere Services wie „Click & Collect“ werden zunehmend nachgefragt.

International betrachtet ist das Wachstum im E-Commerce-Bereich ebenfalls enorm. Der meiste Umsatz wird in Asien generiert. Hier hat der Amazon-Rivale Alibaba beispielsweise seinen Umsatz von 2018 auf 2020 auf rund 63 Milliarden Euro verdoppelt.

E-Commerce-Studien und -Prognosen: Wie entwickelt sich der B2C-Online-Handel?

Der behv untersucht regelmäßig, wie sich die Umsätze im Online-Handel verteilen (Quelle). 2019 wurden die größten Umsätze demnach im Bereich „Unterhaltung“ generiert. Hierzu zählen insbesondere Elektronikartikel wie Computer, Spielekonsolen und TV-Geräte. Den zweiten Platz belegte Bekleidung, gefolgt von Einrichtungsgegenständen.

Interessant ist auch ein Blick auf die beliebtesten Warengruppen pro Geschlecht. So generierten Frauen die höchsten Umsätze in den Kategorien Tierbedarf, Bekleidung und Drogerie, während Männer die höchsten Ausgaben in den Bereichen Auto und Motorrad, Computer und Software sowie Elektronikartikel und Telekommunikation tätigten. Männer kauften am häufigsten über Online-Marktplätze wie Amazon ein, während Frauen Multichannel-Anbieter bevorzugten (letztere verkaufen über mehrere Kanäle – meist stationär und online).

Was sind die Vorteile und Nachteile von E-Commerce?

VorteileNachteile
✅ Rund-um-die-Uhr-Bestellung bequem von zu Hause❌ Aufwendige Implementierung
✅ Schneller Einkauf per Mausklick❌ Hoher Wettbewerb
✅ Geringere Transaktionskosten durch moderne Kassen-, Warenwirtschaftssysteme und weniger Personal❌ Wegfall der persönlichen Beratung, evtl. Schwierigkeiten bei erklärungsbedürftigen Produkten
✅ Einfache Preis- und Produktvergleiche❌ Preisdruck durch Vergleichbarkeit
✅ Zugang zu überregionalen und internationalen Märkten❌ Ladensterben und Verödung der Innenstädte

Welche Shopsysteme gibt es im E-Commerce?

Im E-Commerce gibt es verschiedene Möglichkeiten seinen Online-Shop aufzusetzen. Man kann auf Online-Shop-Baukasten zurückgreifen. Diese sind einfach und schnell erstellt, jedoch sind die individuellen Anpassungsmöglichkeiten begrenzt. Bekannte Anbieter von solchen Baukasten-Systemen sind z. B.: Shopify, Jimdo und 1&1.

Eine andere Option ist die Verwendung von Shopsoftware. Diese verhilft zu einem professionellen Online-Shop und bietet zahlreiche Anpassungsmöglichkeiten. Allerding wird möglicherweise spezielles Know-how für die Einrichtung des Online-Shops benötigt. Beispiele hierfür sind u. A. Shopware und Magento.

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E-Commerce und ERP: Warum diese Software-Lösungen immer wichtiger werden

ERP für E-Commerce gewinnt zunehmend an Bedeutung, weil es alle zentralen Geschäftsbereiche im Onlinehandel intelligent miteinander verknüpft. In einem Markt, der durch Geschwindigkeit, hohe Kundenerwartungen und Skalierbarkeit geprägt ist, sorgt eine ERP-Lösung dafür, dass Bestellungen effizient verarbeitet, Lagerbestände in Echtzeit gepflegt und Buchhaltungsprozesse automatisiert ablaufen. Produktdaten, Versandprozesse und Kundendaten fließen in einer zentralen Plattform zusammen – das reduziert Fehler, schafft Transparenz und ermöglicht reibungslose Abläufe vom Checkout bis zur Lieferung. Für wachsende E-Commerce-Unternehmen ist ERP längst mehr als ein technisches Backend – es ist das Rückgrat nachhaltiger Skalierung und professioneller Kundenbetreuung.

Was sind die wichtigsten Trends im E-Commerce?

Im Electronic Commerce existieren einige große Trends, die in den kommenden Jahren von hoher Relevanz sein werden. Zu nennen sind insbesondere die folgenden:

Personalisierung durch KI in E-Commerce

Moderne Online-Shops setzen zunehmend auf KI-gestützte Personalisierung. Algorithmen analysieren in Echtzeit das Nutzerverhalten, Kaufhistorien und Kontextdaten, um passende Produkte, Inhalte oder Preise individuell auszuspielen. Auch konfigurierbare Produkte gewinnen an Bedeutung – Kunden erwarten ein maßgeschneidertes Shopping-Erlebnis, das über klassische Produktempfehlungen hinausgeht.

Mobile First & App-Experience bei E-Commerce

Immer mehr Nutzer shoppen bevorzugt über mobile Endgeräte. Responsive Design reicht nicht mehr aus – gefragt sind flüssige, app-ähnliche Einkaufserlebnisse mit kurzen Ladezeiten, Push-Benachrichtigungen und Offline-Funktionalität. Progressive Web-Apps bieten dafür einen attraktiven Mittelweg zwischen mobiler Website und nativer App.

B2B im Wandel

Auch im B2B erwarten Einkäufer die gewohnte Einfachheit aus dem Privatkonsum: intuitive Online-Shops, transparente Preise, intelligente Produktfinder und digitale Beratung. Anbieter, die ihre Plattformen nicht auf eine moderne B2C-ähnliche Nutzererfahrung ausrichten, verlieren an Wettbewerbsfähigkeit – gerade bei erklärungsbedürftigen Produkten oder komplexen Beschaffungsprozessen.

Autor Ertan Özdil

Autor dieses Artikels ist Ertan Özdil, CEO, Gründer und Gesellschafter des Cloud ERP-Anbieters weclapp.

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